Bank der Künste
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Bank der Künste
Ausgabe 2
09.04.2001
Lange hat es gedauert, jetzt ist sie endlich da: die zweite Ausgabe!
Viel Spaß,
Die Redaktion
Inhalt:
1. Die Hausordnung
2. Ein Sommernachtstraum
3. Baal
4. Brecht (is nicht)
Intermezzo 1: Lehrerzitat #2
5. Neue Erlebnisse aus dem Cantorland, Teil 2
6. Marihuanazipankartoffeln
Intermezzo 2: Angst am Anna
7. P-Fremdwörter
8. Ein Tag auf der CeBIT
Und ab die Post:
1. Die Hausordnung des humanistischen, neusprachlichen und europäischen
Gymnasium bei St. Anna, Augsburg (GbStAA)
Dieses Regelwerk birgt einige Tücken, ich wette, jeder hat schonmal
dagegen verstoßen, doch es gibt auch Vorschriften, die so unpräzise,
fehlerhaft und widersprüchlich formuliert sind, daß es bei entsprechender
Auslegung einleichtes ist, diese zu umgehen.
(Ich beziehe mich in meinen Ausführungen auf Hausordnung (9/2000);
Regelungen im Bezug auf Krankheitsanzeige, Entschuldigung und
Unterrichtsbefreiung zum Aushang im Klassenzimmer; Die Aufgaben der
Klassensprecher; Brandschutzordnung; Hinweise zur Handhabung der
Absenzenregelung am GbStAA).
Ein Punkt, gegen den jeder sicher schon mal verstoßen hat, ist
"Sauberkeit". Dazu steht: "[...] Verpackungen, Flaschen und Abfall sind an
den dafür vorgesehenen Stellen differenziert zu entsorgen:" und zwar
Grün/Gelb/Braun/Grau. Nun das Problem: dieses "SIND" bedeutet, man MUSS es
an den richtigen Stellen entsorgen. Klartext: Wenn ihr euch im E-Bau am
Automat so ein Tetra-Pack EisTee kauft, müßt ihr, um es - leergetrunken -
zu entsorgen (-> Gelbe Tonne) in die Pausenhalle Altbau gehen, denn dort
sind die "dafür vorgesehenen Stellen". Das hat sicher wirklich nochniemand
gemacht. Es gibt da aber noch einen kleinen Trick: Wenn ihr es mit Altöl
beschmiert ist es zwar immernoch Grüner-Punkt-Verpackungsmaterial, aber
verschmutzt und muß infolgedessen im Restmüll oder einer Sondermülldeponie
landen. Achja, falls ihr im Klassenzimmer eine kleine Topfpflanze habt und
da fällt ein Blatt weg: das gehört selbstverständlich in die Braune Tonne,
welche sich im Altbaupausenhof befindet, da wo die ganzen Fahrräder stehen.
Apropos Fahrräder: die kommen natürlich in erster Linie in den
Fahrradkeller, da das aber zu umständlich ist, wird das nur in den
seltensten Fällen getan, so findet man dort meistnur zwei Stück und
desweiteren Sofas, Tische, Stühle und andere Einrichtungsgegenstände, die
aus Klassenzimmern entfernt werden mußten. Um aber dennoch eine geregelte
Zweiradunterbringung zu gewährleisten, wartet die Hausordnung hierfür mit
dem längsten und wahrscheinlich unmißverstänlichsten Satz auf, den sie zu
bieten hat:
§§§< "[...] für Fahrräder, aber auch für Motorräder und Mopeds [, stehen]
auf dem Pausenhof des Hauptgebäudes zwei Reihen parallel zur
Schertlinstraße (siehe Hinweisschild), der Raum unter dem Vordach des
Erweiterungsbaus (immer senkrecht zur Hauswand parken!), der Streifen
entlang der Trennmauer zwischen Haupt- und Eweiterungsbau (senkrecht zur
Mauer aufstellen!) und das von Büschen eingesäumte Areal an der
Schertlinstraße zur Verfügung.">§§§
Versuchen wir da mal durchzusteigen: "[...] für Fahrräder [... stehen]
auf dem Pausenhof des Hauptgebäudes [~gemeint ist wohl der Altbau] zwei
Reihen parallel zur Schertlinstraße [~die Reihen parallel zur
Schertlinstraße? Oder die Fahrräder? Oder beides?] (siehe Hinweisschild)
[~jenes verwitterte Ding, das wieder dieselben Fragen aufwirft, welches
aber auch nur bedeuten könnte: Da geht's zum Fahrradabstellplatz!], der
Raum unter dem Vordach [~man könnte auch sagen: die betonierte
Unkrautwanne, wos überall durchtröpfelt] des Erweiterungsbaus (immer
senkrecht zur Hauswand [~Fensterfront] parken!), der Streifen entlang der
Trennmauer zwischen Haupt- und Eweiterungsbau [~tja, wo ist da ne
Trennmauer zwischen den Gebäuden? Es gibt zwar nen Verbindungsgang, aber
das... hmm. Es könnte jedoch sein, daß das Mäuerchen, das den
Altbauparkplatz vom E-Bau-Vorplatz trennt, gemeint ist.] (senkrecht zur
Mauer aufstellen!) und das von Büschen eingesäumte Areal an der
Schertlinstraße [~also da wo Büsche drumrumstehen? Das wären beide
Parkplätze und der gesamte E-Bau-Vorplatz, das reicht wohl dann sowieso!]
zur Verfügung." Alles klar?
Da kommt man also um 8.00hin die Schule und stellt fest, daß es kingelt
- was es noch öfters tun wird - man weiß aber nicht so genau, warum es
das tut, denn nirgends im ganzen Schulhaus steht, wann es wie und warum
gongt. Allerdings gibt es einen einzigen Plan (S1), wo vermerkt ist,
vonwannbiswann die Stunden/Pausen gehen, nicht aber die
Klingelzeichenordnung (soetwas im Klassenzimmer auszuhängen scheint wohl
nicht nötig zu sein), ein Zusammenhang zwischen Zeit und Läuten ist also
nicht gegeben. Deshalb schlage ich vor, daß vom Klassleiter ein
Zeit-Dienst (2 Personen) eingesetzt wird, der, rückt das Ende einer
Stunde näher, zu einer der öffentlichen Uhren (in jedem Stockwerk), da
man sich ja auf irgendeine allgemeingültige Zeit einigen muß, geht und
die Klasse zum exakten Zeitpunkt über das Ende informiert.
Vor dem Unterricht kann man sich unteranderem in der "gedeckten
Pausenhalle" aufhalten; demnamennach muß das dort sein, wo alles für ein
Bankett bereit steht; auch möglich wäre, daß die Halle von einer anderen
- gewollt geschwängert wurde, dessenungeachtet erscheint es am
wahrscheinlichsten, daß jener Raum gemeint ist, in welchem auch der
Vertretungsplan hängt.
Interessanter indessen ist der Punkt 1.2: "Wenn eine Anfangsstunde
ausfällt, ist der Aufenthaltsraum 004 aufzusuchen." Die Angewohnheit
einiger Schüler, zu solch einem Zeitpunkt zuhause zu bleiben und
auszuschlafen, wird nicht geduldet; oder ist sie nurnicht geregelt worden...?
Die wichtigste Bemerkung zum Thema "Einlass in das Schulgebäude" (1.2)
ist zweifesohne: "Die im 2.Stock des Altbaus befindlichen versperrbaren
Ablageboxen sind in erster Linie der Kollegstufe vorbehalten."
"1.3 Die Schüler der 5.-10. Klassen halten sich während der
Vormittagspausen im Hof ihres Gebäudes [~Merke: IHRES! Wessen
Klassenzimmer im Altbau ist, der hüte sich, auch nur in die Nähe der
Tischtennisplatten zu kommen!], im Atrium, in der Pausenhalle [~übrigens
steht nirgendwo in der Pausenhalle, daß es die Pausenhalle is, dafür aber
in dem Raum vor den Turnhallen] oder in der Vorhalle des Haupt-[~eben
das, wo "Pausenhalle" dransteht; man kann es aber anscheinend auch
"gedeckte Pausenhalle" nennen] bzw. E-Baues auf, also kein Aufenthalt in
Gängen [... ~das bringt uns an einen kritischen Punkt: entweder, die
Schüler dürfen sie überhauptnicht betreten, haben aber folglich Probleme,
die für den Pausenaufenthalt vorgesehenen Orte zu erreichen, weilja die
Pause ohne Zeitlichen Zwischenraum auf den Unterricht folgt, oder die
Schüler dürfen die Gänge zum durchgehen benutzen (dort aber nicht
stehenbleiben), können dann auch infolgedessen während der Pause zwischen
den Orten wechseln (was im Moment der Pausenaufsichten, die
offensichtlich die Hausordnung sehr eigenwillig auslegen, wegen nicht
möglich ist); diese Verfahrensweise brächte weitere Vorteile mitsich: die
Schüler könnten so auch den Unterricht rechtzeitig erreichen, was eben
nicht möglich wäre (ursächlich des fehlenden Zeitzwischenraums), wenn sie
die Gänge während der Pausen nicht betreten könnten. Die Hausordnung sähe
bei solcher Auslegung nicht vor, daß die Schüler beim Läuten (denn das
ist ja selbst schon nicht vorgesehen) um 9.45h bzw. um 11.26h zu ihren
Klassenzimmern gehen, denn die Pause dauert ja - laut Zeitplan - bis
9.50h bzw. 11.30h; wer sich folglich zu diesem Zeitpunkt in den Gängen
aufhält, handelt wider den Regeln und wird kostenpflichtig verurteilt,
alle nach den Sommerferien abgelaufenen Milchschnitten in einer Pause zu
essen.]".
Das Problem, wo man sich wie aufzuhalten hat, wo zu essen und was sonst
zu beachten ist, wenn Mittagspause herrscht, stellt sich nicht, da im
Zeitplan gar keine Vorgesehen ist.
"Eine Unterrichtsstunde dauert 45 Minuten." (GSO §33 Abs. 4). Dem ist
aber nicht so, wenn man am GbStAA eine 7.Stunde hat, da diese
zeittafelgemäß den Zeitraum von 13.00h bis 13.55h einnimmt.
"Der Lehrer beendet die Stunde" scheint ein Gerücht zu sein. Dies wäre
sowieso ungerechtfertigt, da man ja fast immer pünktlich anfängt, was ja
zufälligerweise meistens mit einem Klingeln einhergeht, (und wenn nicht
ist meistens der Lehrer zu spät) infolgedessen muß man auch zum an der
Zeittafel vermerkten Zeitpunkt gehen dürfen.
"1.4 [... Auf dem Schulgelände sind] alle Aktivitäten zu unterlassen,
die zur Erhöhung der Unfallgefahr (z.B. Schneeballwerfen, [~,
Armbrustschießen, Minensuchen,] Schleifen, [~Hobeln, Schmieden, Sägen,]
Inline-Skating[~, Snowboarden, Wasserskifahren, Rafting]) beitragen.
Die beiden Parkplätze dürfen von Schüler(innen) [~wenn mann die Klammern
wegläßt, heißt es "von Schüler"] im interesse ihrer Sicherheit in der
Pause nicht betreten werden. [~während des Unterricht bleibt der
Aufenthalt dort jedoch unbeanstandet]".
Klassenraumordnung: "Jede Klasse hat in ihrem Raum für Sauberkeit zu
sorgen.", so heißt die Devise. Jedoch wird die darauffolgende Drohung
"Gegebenenfalls muss dies nach dem Unterricht nachgeholt werden." sofort
im Punkt 6.5 ("[...] Alle Schüler verlassen sofort nach Ende des
Unterrichts das Schulgebäude.") entkräftet. Außerdem können dazu
erstrecht keine Einzekpersonen ,verdonnert' werden, da die "Klasse" als
Kollektiv dafür verantwortlich ist.
"6.4 In jedem Klassenzimmer wird [...] eine Liste angeschlagen, in dem
[sic!] sämtliche Schüler(innen) in der Reihenfolge aufgeführt sind, wie
sie ihren Ordnerdienst versehen. [~d.h.: wer keinen Ordnerdienst macht,
erscheint nicht auf der Liste. Wie praktisch!!!]".
BRANDSCHUTZ: vorbeugende Maßnahmen: "Alle Flucht- und Rettungswege
müssen frei gehalten werden. [~ kein Kommentar]. - Die Türen zum
Treppenhaus (Schwingtüren) müssen zur Minderung der Rauchausbreitung
unbedingt geschlossen gehalten werden [~ wer trotzdem in eines der oberen
Stockwerke muß, kann bei Frau Bolg erfahren, wie er dies über die Fassade
erreicht]..." - "Schultaschen und Jacken bleiben im Klasszimmer"; wer
seine Jacke gerade anhat (das Problem mit der Heizung soll an anderer
Stelle erörtert werden), muß diese Ausziehen und gegebenenfalls
dorthinbringen, aber Vorsicht!, die jüngeren Klassen haben Vortritt! Es
haben auch die Schüler zügig zum Sammelplatz zu gehen, "die sich bei
Alarm an einem beliebigen Punkt des Schulgeländes befinden [~ z.B. in der
Turnhalle an den Ringen hängend, an einem Auto auf dem Altbauparkplatz
Sprengstoff anbringend, mit Kotzkrämpfen vor dem Pausenverkauf liegend,
ohnmächtig von den Lösungsmitteln der "Saubär-Farbe", vom
Münzfernsprecher Herrn Mayer anrufend, beim BMA, aufgespießt an einer
Sonnenuhr (nil nisi corde), auf der Kuppel der Sternwarte, u.ä.]".
Letzter Punkt: falls ihr mal nicht da seid... "Vor Unterrichtsbeginn [~
also vor 8.05h] [...] nehmen die Absenzenheftführer der Klasse Kontakt
mit dem Sekretariat auf. Sie vergleichen dann die eingegangenen
Krankmeldungen mit der tatsächlichen Fehlliste. Fehlt ein Schüler zu d i
e s e m Zeitpunkt [~also vor 8.05h] unentschuldigt, werden s o f o r t
die Eltern telefonisch davon in Kenntnis gesetzt. [...] Wenn die Eltern
nicht zu erreichen sind, muss die Schule nach Lage des Einzelfalls die
Entscheidung treffen, ob es gerechtfertigt erscheint, die örtliche
Polizeidienststelle zu verständigen [~so nach dem Motto: ach nee, des is
ja sowieso son Arsch]."
Man sieht also an diesen Beispielen sehr gut, daß es kein Problem ist,
mit einem großen Aufwand an Sprache garnix auszusagen. Ich hoffe, euch
geholfen und amüsiert und vielleicht auch das Interesse an offiziellen
Schriftstücken in euch geweckt zu haben. Viel Spaß!
psycho
2. Ein Sommernachtstraum
Das diesjährige Glanzstück unseres Drama-GKs, Shakespeares
Sommernachtstraum, ist uns wohl allen noch in guter Erinnerung. Damit
diese nicht verblasse, möchte ich hier einige Fragen in den Raum werfen,
die ich mir während und nach dem Genuß dieses Stückes gestellt habe:
- Hat Martin Schönberg (alias Oberon) nun endlich
seinen idealen Kleidungsstil gefunden?
- Trug Laura Schröder (alias Titania) Unterwäsche?
- Ist Monika Hölzl (alias Puck) für die Pleil'schen
Brezen verantwortlich?
- Wo war der Mörtel der Wand?
- Hatte Viktoria Jipp (als die Amazonenkönigin Hippolyta)
nicht eine Brust zuviel?
- Was finden die Frauen an Philipp Raschers Löwengebrüll,
daß sie ihn immer wieder bitten zu fauchen?
- Weshalb ist Frau Absmayer zur Pause gegangen? Hatte sie
wirklich soviel zu tun?
- Warum war Michael Schweiger (alias Psycho alias
Schlucker alias Mondschein) so gelb? War ihm schlecht?
MrT
3. Baal
Während unsere Mimen sich in den Wäldern von Athen tummelten, blieb die
Schauspieltruppe des Peutingers ganz in heimischn Gefilden: Sie spielten
Brechts erstes Werk - "Baal".
Ich möchte hier keineswegs die teilweise wirklich herausragenden
schauspielerischen Leistungen leugnen. Aber es gab doch ein paar Sachen,
die mich merken ließen, daß ich am Peutinger bin. Nein, ich hab nichts
gegen diese Schule, aber lest Euch folgendes doch mal durch:
Das Ganze fand im Theaterkeller des Gymnasiums statt: Ein kleiner Raum
mit einer kleinen ebenerdigen "Bühne". Obwohl diese Bühne nun doch so
klein war, war das Bühnenbild äußerst aufwendig und detailreich, was zur
Folge hatte, daß nach jeder Szene umgebaut werden mußte. Und dieser Umbau
ging oft recht unkoordiniert vonstatten. So dauerte das Stück alles in
allem drei Stunden.
Sehr schön waren die Filmsequenzen, die ab und zu auf eine Leinawand
projiziert wurden: wirklich erstklassig aufgenommen und geschnitten. Aber
muß es denn sein, daß man bei jeder Sequenz erst, wenn die Vorszene schon
vorbei ist, beginnt, den Projektor sich aufwärmen zu lassen? Daß man dann
jedesmal erst einige Sekunden das Herstellerlogo des Projektors, dann
einen Windows-Desktop sieht, einen Mauszeiger, der sich bewegt, der
klickt, den Windows-Mediaplayer sich öffnen sieht und dann erst - nach
einigem Warten - die Videosequenz?
Peutinger, Peutinger, Peutinger...
MrT
4. Brecht (is nicht)
Wie die Überschrift schon sagt, gibts diesen Artikel noch nicht. Die Post
hats vermasselt... Also habt noch etwas Geduld!
(Dabei hätte das so gut zum vorigen Artikel gepaßt...)
MrT
Intermezzo 1 (Lehrerzitat #2):
Herr Wagner (zu Katha): Du solltest Jura studieren - ich hasse Juristen.
5. Neue Erlebnisse aus dem Cantorland, Teil 2
"Nichts anderes tun wir", sprach der Direktor. "Wir berechnen den
Belegungsgrad aller Zimmer von 1 bis n, indem wir die Anzahl der belegten
Zimmer mit Nummern bis n durch n teilen. Der Grenzwert, dem dieser
Quotient für wachsendes n zustrebt, ist der Belegungsgrad der Etage.
Entsprechend berechnen wir den Besetzungsgrad aller Stockwerke, wobei ein
Stockwerk als belegt zählt, sobald auch nur ein Gast dort logiert."
Der Direktor erläuterte das Verfahren an einigen Beispielen: "Wenn ich auf
einer Etage nur alle Zimmer mit geraden Nummern belege, habe ich dort einen
Belegungsgrad von 50%. Nehme ich nur alle Zimmer mit durch zwanzig teilbaren
Nummerrn, beträgt der Besetzungsgrad der Etage 5%. Der Belegungsgrad Ihrer
Etage mit Einzelgästen und endlichen Reisegruppen beträgt immer null, egal
wie viel Gesellschaft Die bekommen. Aber auch, wenn ich die unendlich vielen
Zimmer belege, deren Nummern Quadratzahlen, Dreiechszahlen, Fibonaccizahlen
oder Primzahlen sind, bleibt der Besetzungsgrad null."
Meine Frau verstand schneller als ich. "Und wenn Die alle Zimmer mit
Primzahlen freilassen, beträgt der Besetzungsgrad 100%, obwohl unendlich
viele Zimmer frei sind."
Ich war noch nicht überzeugt von diesen Rechenkünsten. "Gibt es denn immer
einen Grenzwert für die Belegungszahlen?"
"Meistens geht es gut", antwortete der Direktor. "Vor kurzem allerdings
logierte im alten Hilbert-Hotel oben auf dem Hügel eine Gruppe Anarchisten.
Sie bestanden darauf, in Zimmern ihrer Wahl untergebracht zu werden, und
wählten die Zimmer 2, 4, 8, 9, 10, dann durchgehend von 19 bis 26, weiter
die nummern 48 bis 68. Die dazwischen liegenden Zimmer ließen sie leer. Auch
die nächsten Zimmer bis 123 ließen sie frei, um dann alle Zimmer von 124 bis
einschließlich 178 zu belegen, und so weiter. Der dortige Buchhalter hat
gekündigt, als er den Belegungsgrad des Hotels berechnen sollte. Immer am
Anfang einer belegten Suite war die Belegungszahl auf einem neuen Tiefstand,
am Ende aber stets 1/2. Wenn man also unten Maß nahm, war der Belegungsgrad
null, wenn man oben Maß nahm, war er 50 Prozent."
Wir bedauerten den armen Buchhalter, der solch tückischen Streichen zum
Opfer gefallen war. "Man muß schon aufpassen", bestätigte der Direktor,
"aber mit etwas Glück lässt sich die Velegung sehr fein steuern. Wenn ich
etwa einen Reisebus mit abzählbar unendlich vielen Gästen auf eine Etage
lege, beträgt deren Besetzungsgrad 100% und der aller Etagen null. Wenn
außerhalb der Saison nicht viel los ist, kann ich dagegen mit einem einzigen
Reisebus sämtliche Zimmer des Hotels belegen."
6. Marihuanazipankartoffeln
Zutaten: 1 EL Butter, ca.1-2 g Hasch (Gras) ,
1 Packung Marzipan-Rohmasse (200g), Puderzucker,
Zimt o.ä.
Man schmilzt die Butter (z.B. in einem kleinen Gefäß über einer Kerze, wenn
die elterliche Küche nicht zur Verfügung steht), löst das zerbröselte Hasch
(zerriebenes Gras) in ihr auf und verknetet das Marzipan mit dem Ganzen.
Dann Puderzucker hinzugeben, bis die Masse wieder so fest ist, wie Marzipan
sein sollte, formt Kugeln (z.B. 6, eben Marzipankugel-Größe) und rollt sie
in Zimt o.ä.
Vorsicht. Die Wirkung setzt, anders als beim Rauchen, erst ca. 1 Stunde
nach der Einnahme ein. Daher erst abwarten und dann evenzuell noch mehr essen!
Guten Appetit!
Intermezzo 2 (Angst am Anna):
Es gibt sie schon recht lange, doch in letzter Zeit ließ die
Teilnehmerzahl leicht zu wünschen übrig. Die Rede ist von der
interaktiven Geschichte über unsere Schule: "Angst am Anna". Das
Besondere an ihr ist: Jeder kann sie weiterschreiben, jeder kann seine
Ideen direkt einbringen.
Doch seht selbst:
http://tobias-w.virtualave.net/cgi-bin/story-1.3/story.pl
Als Benutzername müßt Ihr "Benutzername" und als Paßwort "Passwort"
eingeben... ;-)
Viel Spaß!
MrT
7. P-Fremdwörter
Probabilismus; Vertreten der These, die Sprachen würden sich in einem
übergroßen Gebäude so stark ändern, daß die Hausbewohner sich infolge
dessen
nichtmehr verstünden
Probemönch; Vorkoster des Papstes
Problemstellung; -> Kama Sutra
Profi; Nutz- und Haustiere
Profilsohle; Grundvoraussetzung für eine Berufstätigkeit
Profit; bekannter Energy-drink; ->Profit-Center
Proletin [--'-], das; die für den typischen Geruch in einem von neun
Personen gleichzeitig bewohnten Zimmer verantwortliche schwefelhaltige
Verbindung
Prolongation; ->Erektion oder ->Vorspiel, jedoch auch gängige
Verfahrensweise bei Gleichstand
promiskuitive Frau; Gemeinschaftsempfänger
prononcieren; verneinen
Propagator; Vogeltrainer; ->Logopäde
Prophetin [--'-]; Vorstufe eines zur Herstellung von griechischem
Kuhmilchkäse benötigten Enzyms
Prozent, (erst ab 2001); Abgabe an Obdachlose oder Hilfsorganisationen
gegebenenfalls mit Spendenquittung, ->Euro
Prozentisch; notwendiger Einrichtungsgegenstand zur Ausübung einer
Unterart
hauptsächlich im indisch-asiatischen Raum beheimateten religionsähnlichen
Glaubens- und Lebensführungsform
Prozession, die; Bezeichnung der Arbeit, die meist von breitschultrigen
Halbarbeitslosen in Blaumännern ausgeführt wird und nicht selten am
Klavier
zum Erliegen kommt
Prozessionsspinner; 1. Geistlicher, 2. -> Bündnis 90 - die Grünen, 3.
Schmetterling
Prozessor; ->Möbelpacker
prozyklisch; besondere Eigenschaft einiger Baumwollerzeugnisse, die aber nur
bei der Hälfte der Bevölkerung für kontinuierlichen Umsatz sorgen, von der
anderen Hälfte aber (vielleicht mangels eingehender Werbung) eher unbeachtet
bleibt.
Projekt.nessi; Autor und Gründungsmitglied der Bank der Künste
8. Ein Tag auf der CeBIT
Vorwort: Ich hatte diesen Artikel schon einmal geschrieben, dann habe ich
aber gemerkt, daß er viel zu lang war und daß ich viel zu viel
rumgeschwafelt hab. Und da dies ja Psychos Job ist (;-). schreib ich ihn
jetzt nochmal und kürzer.
Wort: Ich durfte auf Kosten von Siemens am 27.3. mit Herrn Kloss (und
Georg und anderen Schülern und Lehrern anderer Schulen) nach Hannover auf
die CeBIT fahren. Die vierstündige Fahrt gestaltete sich dank des
anschaulichen Physikunterrichts, den uns Herr Kloss während der Fahrt
gab, recht kurzweilig:
Trägheit (Glas, das über den Tisch rutscht)
waagrechter Wurf (Glas, das vom Tisch rutscht)
In Hannover ging es dann vom Bahnhof über Laufbänder zum Messegelände.
Irritiert haben mich bei diesen Bändern etwas die gelben Schilder an der
Decke, auf denen "Vorsicht!" stand und ein Männchen abgebildet war, das
nach vorne kippt. Ich dachte schon, dies solle heißen, daß das Laufband
jetzt plötzlich mitten in der Luft aufhört und alle Passanten nach vorne
kippen und in einen großen Container fallen, der dann zum Messegelände
gezogen wird. Dem war aber nicht so.
Auf der CeBIT selbst gab es nichts zu sehen (nur Fernseher, auf denen man
3D-Filme ohne Spezialbrille ansehen kann, Handys, die von selbst
erkennen, wen man anrufen will und so weiter...).
Die Rückfahrt war mit interesanten Gesprächen gespickt: So rief
beispielsweise einer der Lehrer irgendwo (wahrscheinlich zuhause) an und
sagte "Hallo, hier ist Dein Vater... wer ist denn da?"
Außerdem erzählte uns Herr Kloss schöne Anekdoten über Herrn Bathelt (wie
er während der Schulzeit in Kalifornien Golf spielen war und dann dort
eine Schulaufgabe liegenließ) und über Herrn Wagner (schreib ich hier
nicht - er liest mit... Hallo Herr Wagner!). Dann erzählte ein Lehrer
noch davon, daß die Telekom einen, wenn man mit einer bestimmten
Dienststelle telefonieren wollte, immer in eine Keksfabrik
weiterverbunden hat...
Nachwort: Durch meine Kürzungsaktion ist dieser Artikel jetzt etwas
seltsam geworden - egal!
MrT
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Die Redaktionsmitglieder distanzieren sich hiermit von den Beiträgen der
jeweils anderen, teilweise auch von ihren eigenen, sofern sie nicht
politisch korrekt oder sonstwie verwerflich scheinen.
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